Berühmte Personen
In Oderbruch lebten und wirkten Personen, die eine überregionale Bedeutung erlangten. Sie waren Wissenschaftler, Politiker, Landwirte, Künstler und Militärs. Geblieben sind nicht nur die Erinnerungen, Werke und persönliche Hinterlassenschaften, sondern auch ihre Grabstellen. Erfahren Sie an historischen Orten mehr über die Personen und ihre Zeit.
Das Herz des Staatskanzlers in der Neuhardenberger Kirche
Der Staatskanzler und sein Herz
Karl August Fürst von Hardenberg (1750 bis 1822) wurde von König Wilhelm III. für seine Verdienste in den Fürstenstand erhoben und erhielt die umfangreichen Güter Quilitz (im zu Ehren in Neu Hardenberg umbenannt), Lietzen und Rosenthal als Dotation. Die Stein-Hardenbergischen-Reformen haben Preußens Unabhängigkeit und Aufstieg zu einer europäischen Macht ermöglicht. Erfahren Sie in der Neuhardenberger Kirche und an seinem Grab mehr über das politische Wirken des Staatsmannes, aber auch über den „Menschen Hardenberg“.
1991 fand Carl-Hans Graf von Hardenberg in Neuhardenberg seine letzte Ruhestätte
Carl-Hans Graf von Hardenberg -
ein Offizier im Widerstand
Carl-Hans Graf von Hardenberg (1891 bis 1958), während des Ersten Weltkrieges Offizier des 1. Garderegiments zu Fuß in Potsdam, war ab 1940 Adjutant des Feldmarschalls Fedor von Bock. An der Front traf er auf viele seiner Regimentskameraden, darunter auch den späteren Generalmajor Henning von Tresckow. Einscheidende Fronterlebnisse führen dazu, dass er „Ungnade wählte, weil gehorsam keine Ehre brachte“. Im Schloss von Neuhardenberg trafen sich führende Personen des politischen und militärischen Widerstandes.
Grabstelle der Frau von Friedland in Kunersdorf
Die Frau von Friedland -
energisch und erfolgreich
Helene Charlotte von Friedland (1754 bis 1803), Tochter des preußischen Generals Hand Sigismund von Lestwitz, bewirtschaftet nach ihrer Scheidung und dem Tod des Vaters erfolgreich die umfangreichen Güter. Von Beginn an ging sie energisch und entschlussfreudig vor, was Fontane mit folgenden Worten kommentierte: „Es war eine seltene und ganz eminente Frau; ein Charakter durch und durch.“ Die Gutsherrin war, ganz im Geiste der Aufklärung, gegenüber modernen Ansichten in der Landwirtschaft aufgeschlossen und steigerte die Ertragsfähigkeit. Zu ihren Gästen zählten nicht nur Gutsnachbarn, sondern auch Albrecht Daniel Thaer.
Im Gutspark von Möglich
Der Begründer der modernen Landwirtschaft in Preußen
Albrecht Daniel Thaer [1752 bis 1828) – der Arzt aus Celle – gilt als Begründer der moderenen Agrarwissenschaft. Nach seinem Wechsel in den preußischen Dienst, den Hardenberg vorantrieb, gründete er in Möglin eine Landwirtschaftliche Lehranstalt. Mehrere Jahre hatte Thaer die „Professur des Ackerbaus“ an der Universität Berlin inne. 1816 erhielt er „die obere Aufsicht“ über die beiden in Brandenburg und Schlesien zu errichtenden staatlichen Merino-Stammschäfereien.
Friedrich August von der Marwitz auf Friedersdorf
Friedrich August von der Marwitz - ein konservativer Patriot
Friedrich August Ludwig von der Marwitz, dem Theodor Fontane in seinem „Vor dem Sturm“ ein literarisches Denkmal setzte, vertrat den altpreußischen Adel und war Gegner der Reformpolitik der Minister Freiherrn vom Stein und Fürst von Hardenberg. Während der napoleonischen Fremdherrschaft stellte sich von Marwitz, ein ehemaliger Offizier des berühmten Kürrasierregiments Gendarmes, als Landwehroffizier und Kavallerieführer in den Dienst der Rettung Preußens.
Das Epitaph in der Kirche von Gusow
Der Feldmarschall des Großen Kurfürsten - Georg Freiherr von Derfflinger
Er soll vom Schneidergesellen bis zum kurfürstlichen Feldmarschall aufgestiegen sein. Derfflinger (1606-1695) kämpfte im Dreißigjährigen Krieg an der Seite der Schweden. Durch Heirat kam er als Glaubensflüchtling nach Brandenburg. Hier schuf er ein schlagkräftiges Heer, das bei Fehrbellin gegen die Schweden siegreich war. In „seiner“ Kirche erfahren Sie Wahres und Fiktivesder über den "Schwertadligen".
Grabstelle von Doktor Nobutsugu Koenuma in Wriezen
Doktor Nobutsugu Koenuma – ein Japaner hilft in schweren Zeiten
Der Arzt aus Japan half in den Nachkriegsmonaten im leidgeprüften Wriezen unzähligen Flüchtlingen und Bewohnern des Oderbruchs. Es war ein Kampf ums Überleben, den er selbst nicht bestand. Sein Ehrengrab befindet sich auf dem Friedhof von Wriezen. Im Andenken an den Arzt schuf der japanische Künstler Tatsuhiko Yokoo ein Denkmal. Der 15 Tonnen schwere Stein kam aus Thailand in die Oderbruchstadt.
weitere Informationen und Buchung: www.geschichte-erinnern.de