Europaradweg

Der Europaradweg R1 - der europäische Radweg schlechthin - schlängelt sich durch einen weiten Teil Europas. Von Calais in Frankreich über die Niederlande und Deutschland, weiter nach Polen und über die baltischen Länder bis nach St. Petersburg in Russland. Auf seinen 915 Kilometern durch fünf Bundesländer Deutschlands führt er auch quer durch unsere Region.

 

Schlösser, Kirchen, Guts- und Herrenhäuser, alte Feldsteinbauten und Fachwerkhäuser laden auf der Strecke in unserer Region zu kulturhistorischen Streifzügen in die Geschichte ein, an der namhafte Persönlichkeiten der vergangenen Jahrhunderte mitgeschrieben haben.

 

Die letzte Eiszeit, etwa 40.000 bis 15.000 Jahre vor der Zeitrechnung, formte das geologische Profil unserer Region. Nach dem Abschmelzen der Gletscher trat die Hügellandschaft des Lebuser Landes zu Tage. Die Wassermassen sammelten sich in der Senke des Oderbruchs und bildeten einen See von beträchtlichen Ausmaßen, ähnlich dem Bodensee.

 

Mit der Eindeichung der Oder vor über 250 Jahren und mit der anschließenden Besiedlung erhielt das Oderbruch ein völlig neues Gesicht. Mit 32.500 ha entstand die größte eingedeichte Niederungsfläche an einem deutschen Fluss.

 

Naturverbundene und Erholungssuchende werden auf der Strecke zwischen Trebnitz und Küstrin-Kietz weite Felder und Flussniederungen erleben.

 

In seinem Verlauf diesseits und jenseits der Oder kann der R1 auch als Grüne Route bezeichnet werden, da er sowohl auf deutscher als auch polnischer Seite durch wunderschöne Naturlandschaften und -schutzgebiete verläuft. Eine einmalige Besonderheit, die sich dabei erschließt, ist der Kontrast zwischen der kultivierten Oderbruchlandschaft und dem ursprünglichen naturbelassenen Warthebruch auf der polnischen Seite.

 

Radeln Sie und entdecken Sie bei uns: See- und Fischadler, Weiß- und Schwarzstörche, Kraniche, Kormorane und Graureiher sowie viele andere zum Teil seltene Tierarten. Die Weite des Oderbruchs sowie die von Menschenhand geschaffene Kulturlandschaft faszinieren zu jeder Jahreszeit.

 

Zu den schönsten Architekturdenkmälern im Oderbruch gehört das von Karl Friedrich Schinkel geschaffene Schlossensemble Neuhardenberg. Es bildet mit dem Park, der Kirche und der gesamten Dorfanlage ein einzigartiges Denkmal klassizistischer Baukunst.

 

Einer der größten Orte im Oderbruch ist Letschin mit kleinstädtischen Charakter. Vieles erinnert hier sowohl an den Preußenkönig Friedrich II., der in Frieden eine Provinz eroberte, aber auch an die Familie Fontane sowie an das Wirken weiterer Persönlichkeiten. Deshalb sollte in der Heimatstube unbedingt eine Rast eingelegt werden.

 

Auf dem Weg nach Sophienthal, einem ehemaligen Spinnerdorf, gehören zahlreiche Storchennester zu einem Naturphänomen. Insbesondere während der Heumahd können zwischen 20 und 30 Jungstörche auf Futtersuche ohne Scheu vor Mensch und Technik beobachtet werden.

 

Einen abwechslungsreichen Wegeverlauf bietet der Abschnitt durch das Küstriner Vorland.

Hier verläuft der Radweg gemeinsam mit dem Oder-Neiße-Radweg parallel zur Oder vorrangig auf der Deichkrone. Trotz der guten Bedingungen für das Radwandern auf dem Deich bietet die nähere Umgebung die Gelegenheit, den ausgeschilderten Weg zu verlassen.

 

In der intakten Flussauenlandschaft, wo die Natur noch urwüchsig ist, wo seltene Pflanzen und Tiere in ihrem natürlichen Umfeld beobachtet werden können und Familie Biber die Fließe und Erweiterungen der Alten Oder zu ihrem Lebensraum erklärte (Biberschutzgebiete beachten!), finden Natur- und Angelfreunde Entspannung und Erholung.

 

Historisch Interessierten ist ein Abstecher in die Geschichte der geteilten Stadt Küstrin (Kostrzyn) einschließlich der Festung zu empfehlen. Dabei stellt das Fort Gorgast einen besonderen Anziehungspunkt auf der deutschen Seite dar. Zwischen 1883 und 1889 als monumentaler Sichtziegelbau erbaut, ist es heute eine der besterhaltensten Festungsanlagen des norddeutschen Raumes. Mit der Überquerung der Grenze über die Küstriner Insel wird der sich auf polnische Seite befindliche Teil der Küstriner Festung erreicht.

 

Ein offenes Wort:

Der R1 befindet sich noch im Aufbau. Große Teile des Radweges sich bereits ausgebaut, tw. sogar in einem gut befahrbaren Zustand. Einige Abschnitte führen über naturbelassene Waldwege oder über unterschiedlich stark befahrene Land- und Bundesstraßen. Eine einheitliche durchgängige Grundausschilderung ist vorhanden.

 

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